Kolumnistin Undine Materni über ihre Kollegin Lily Brett.
am 07.08.2003 / in zitate & faktenMit derselben Beiläufigkeit, mit der sie alltägliche Szenen schildert, erzählt Lily Brett von den schockierenden Erfahrungen ihrer Eltern in Auschwitz. Quasi aus dem Nichts heraus, mitten in der Beschreibung einer Szene in einem Restaurant, konfrontiert sie den Leser mit der Bemerkung, dass ihr Vater miterlebt hätte, wie zwei Gestapo-Männer mit einem Neugeborenen Fußball spielten: „Einer der Offiziere aß einen Apfel, während er mit dem Kind dribbelte. Mein Vater, der damals hundert Pfund wog und sich gerade in die Wangen gekniffen hatte, um arbeitsfähig zu erscheinen, entschied, dass Gott definitiv nicht existiert.„
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